Konzept

Unser Konzept an der Schloss-Schule

Neben Schreiben, Rechnen, Lesen benötigen Kinder noch viele Kompetenzen, um zu einen lebenskompetenten Menschen heranzuwachsen. Wir wollen sie dabei begleiten. Selbstständigkeit, Selbstorganisation und soziale Kompetenzen werden bei uns im Ganztag besonders gefördert. Wie wir das umsetzen, können Sie unserem Ganztagskonzept entnehmen.

1 Informationen zur Schule

Die Schloss-Schule-Gräfenhausen ist eine dreizügige Grundschule mit derzeit 260 Schülerinnen und Schülern (2024/25). Sie liegt in Weiterstadt im Landkreis Darmstadt-Dieburg im Stadtteil Gräfenhausen. Der Stadtteil mit dörflichem Charakter liegt im Ballungsgebiet Rhein-Main. Neben der ländlichen Dorfstruktur ist der Ort geprägt vom Einzugsbereich der Großstädte Frankfurt und Darmstadt, was Auswirkungen auf die Berufe der Eltern hat.

So bunt wie Gräfenhausen selbst sind auch unsere Schülerinnen und Schüler. Die Schloss-Schule-Gräfenhausen wird besucht von Kindern, die hier im Stadtteil aufgewachsen und deren Eltern schon die Schloss-Schule besucht haben, bis hin zu Kindern, die erst kürzlich zugezogen sind.

In den Klassen findet sich ein buntes Gemisch unterschiedlicher Nationen und sozialer Strukturen. Das macht die Schloss-Schule-Gräfenhausen lebendig, weltoffen, tolerant und vielfältig.

2 Kurzinformation zum Ganztag

Seit 2013 ist die Schloss-Schule-Gräfenhausen als Modellschule eine gebundene Ganztagsschule bis 14.30 Uhr. Das Konzept der Schloss-Schule-Gräfenhausen ist aus der Weiterstädter Bildungslandschaft entstanden. Als teilgebundene Schule im Profil 2 hat die Schloss-Schule eine klare Rhythmisierung, in der sich Anspannung und Entspannung, Konzentration und Erholung im Tagesverlauf abwechseln. Alle Kinder besuchen die Schule von Montag bis Donnerstag von 8.00 Uhr bis 14.30 Uhr. Am Freitag endet der Unterricht um 11.20 Uhr. Danach besteht ein kostenfreies Angebot bis 14.30 Uhr.

Die in Gräfenhausen rhythmisierte Ganztagsschule soll die Fähigkeiten und Fertigkeiten aller Schülerinnen und Schüler verbessern, Benachteiligungen verringern und eine zeitgemäße Lernkultur sowie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf schaffen.

Vor der eigentlichen Schulzeit (7.00 Uhr – 8.00 Uhr) und im Anschluss daran (14.30 – 17.00 Uhr) kann ein kostenpflichtiges Betreuungsangebot der Stadt Weiterstadt in Anspruch genommen werden.

In unserer langen Mittagspause, dem Mittagsband zwischen dem zweiten und dritten Unterrichtsblock, erleben die Schülerinnen und Schüler mit anderen Kindern aus allen Jahrgangsstufen Begegnung durch offene und vielfältige Angebote, in denen sie miteinander spielen und voneinander lernen können.

Von 8.00 – 14.30 Uhr trifft man alle Professionen in der Schule an. Auch die Lehrkräfte bieten im Mittagsband Angebote an, die pädagogischen Kräfte der Stadt und die Ubus-Kräfte sind mit im Unterricht. Durch die gemeinsame Arbeit mit den Kindern entsteht eine sehr enge Verzahnung, die einen multiprofessionellen Blick auf das Kind ermöglicht und somit die individuelle Förderung der Schülerinnen und Schüler verbessert.

Im Mittagsband können die Kinder im Kinderrestaurant entweder ein warmes Mittagessen oder ihre selbst mitgebrachte Verpflegung verzehren.

3 Rahmenbedingungen

In 12 Klassen werden derzeit 260 Schülerinnen und Schüler unterrichtet. 21 Lehrkräfte, davon zwei Förderschullehrkräfte, zwei Ubus-Kräfte, vier pädagogische Fachkräfte und sechs Ergänzungskräfte der Stadt und vier Honorarkräfte leisten gemeinsam die Unterrichts-, Bildungs- und Erziehungsarbeit.

Der Träger des Ganztags ist die Stadt Weiterstadt. Im Rahmen der Förderrichtlinien unterstützt sie mit ihren pädagogischen Mitarbeitenden die pädagogische Arbeit.

Zur Grundunterrichtsversorgung werden der Schloss-Schule-Gräfenhausen für das Ganztagsprogramm 5,14 Stellen zugewiesen (Stand 2024/25), davon werden 1,6 Stellen in Mittel umgewandelt und zum Beispiel für Honorartätigkeiten genutzt.

Auf der Grundlage des Kooperationsvertrages zwischen dem Land Hessen, dem Landkreis Darmstadt-Dieburg und der Stadt Weiterstadt bietet die Schloss-Schule-Gräfenhausen ein verlässliches und bedarfsorientiertes Bildungs- und Betreuungsangebot an 5 Tagen von jeweils 7.00 – 17.00 Uhr einschließlich einer Ferienbetreuung an.

Die Weiterentwicklung und Umsetzung des Konzepts geschieht in enger Zusammenarbeit mit der Stadt Weiterstadt.

Eine weitere Kooperationsvereinbarung gibt es mit dem Musikverein Gräfenhausen, der sich in der Schloss-Schule-Gräfenhausen ebenfalls mit Angeboten im Mittagsband einbringt. Zudem gibt es eine Kooperation mit der Sportgemeinde Weiterstadt.

Für den Einsatz der Lehrkräfte, der städtischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und der Ubus- und Honorarkräfte sind die Schulleitung, die Standortkoordinatorin der Stadt und die Ganztagskoordinatorin verantwortlich.

4 Ausgestaltung des Ganztags an der Schloss-Schule-Gräfenhausen

Durch die Gebundenheit des Ganztags bis 14.30 Uhr für alle Schülerinnen und Schüler wird eine sinnvolle Rhythmisierung ermöglicht, die einen Wechsel von Anspannung und Entspannung gestattet.

4.1 Steuerung

Der Ganztag der Schloss-Schule-Gräfenhausen ist ein komplexes System, in dem die Zuständigkeiten klar geregelt sind. Die Gesamtverantwortung für die Durchführung der Angebote liegt bei der Schulleitung. Schulleitung, Standortkoordinatorin und Ganztagskoordinatorin treffen sich einmal die Woche zu einem Jour Fixe Ganztag. Hier werden aktuelle Handlungsbedarfe besprochen und per Ergebnisprotokoll festgehalten.

Zudem gibt es einen Aufgabenverteilungsplan, in dem festgeschrieben ist, wer für welchen Bereich mit verantwortlich ist und wer mit wem bei Bedarf Kontakt aufnimmt.

Alle vier Wochen trifft sich die Steuergruppe des Ganztags, in der auch die Mitglieder aus dem Jour Fixe Ganztag mitarbeiten.

Einmal im Jahr trifft sich der Jour Fixe Ganztag mit den Verantwortlichen des Trägers zur Bilanzierung.

Als Kommunikationswege für Informationen dienen die Freitagsmail der Schulleitung, die an alle an der Schloss-Schule-Gräfenhausen Beschäftigten gesendet wird, monatliche Dienstbesprechungen für das Kollegium und wöchentliche Dienstbesprechungen für die städtischen Mitarbeiter. Alle 4-6 Wochen findet eine Dienstbesprechung für alle städtischen Mitarbeiter und alle Honorarkräfte statt. An allen Dienstbesprechungen nimmt im Sinne der Kooperation und Verzahnung die Schulleitung teil.

4.2 Unterricht und Angebote

Der Unterricht an der Schloss-Schule-Gräfenhausen findet in drei Unterrichtsblöcken von je 90 Minuten statt. Zwischen dem ersten und zweiten Unterrichtsblock gibt es eine Pause von 20 Minuten, zwischen dem zweiten und dritten Block ist eine lange Mittagspause von 100 Minuten eingerichtet. In dieser Zeit essen die Schülerinnen und Schüler. Sie können im Mittagsband verschiedene Angebote besuchen (siehe 4.6, Rhythmisierung).

Alle Schülerinnen und Schüler haben mindestens 28 Unterrichtsstunden. Aufgefüllt wird die Stundentafel mit Projektunterricht, Medienunterricht und Lernzeiten. Statt der klassischen Hausaufgaben sind bei uns Lernzeiten fest im Stundenplan verankert.

Jedes Kind bringt andere Lernvoraussetzungen mit, d.h. es muss täglich versucht werden, besondere Begabungen zu fördern und eventuelle Lernschwierigkeiten auszugleichen. Eine Möglichkeit bieten die Lernzeit-Stunden, die die klassischen Hausaufgaben ersetzen. Sie sind ein Baustein des „Didaktisch-methodischen Konzepts für selbständiges Lernen“ an der Schloss-Schule-Gräfenhausen (siehe Anhang). In den Lernzeiten haben die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, selbständiges Lernen umzusetzen. Auch damit dies in den Lernzeiten gelingen kann, ist es ein zentrales Ziel des gesamten Unterrichts, selbständiges und eigenverantwortliches Lernen zu vermitteln. Lernzeiten sind Teil des Unterrichts, in dem nicht nur selbständig geübt, sondern selbständig gelernt werden soll.

Da mit dem Wegfall der klassischen Hausaufgaben für die Eltern ein mögliches „Fenster zur Schule“ geschlossen ist, wurden neue Fenster geöffnet. Es werden zu Schuljahresbeginn auf dem ersten Elternabend Verabredungen getroffen, wie der Informationsfluss in der Klasse aussehen soll. Einmal im Jahr findet mit jedem Lernenden und seinen Eltern ein Lerngespräch statt. So haben die Eltern die Möglichkeit, den Lernweg ihres Kindes mit zu verfolgen. Auch bei einer Ganztagsschule ist es weiterhin Aufgabe von Schule und Elternhaus, gemeinsam die Verantwortung für das erfolgreiche Lernen der Kinder zu übernehmen.

Unsere Angebote finden in unserem Mittagsband statt (siehe Rhythmisierung). Kinder haben nicht jeden Tag die gleichen Bedürfnisse. Aus diesem Grund ist die Schloss- Schule-Gräfenhausen davon abgewichen, ausschließlich für ein Halbjahr verbindliche AGs anzubieten. Durch eine Vielzahl offener Angebote können die Kinder jeden Tag neu entscheiden, wie sie ihre Zeit nutzen möchten. Meist verabreden sie sich dazu mit Freunden oder auch Geschwistern. Täglich stattfindende Angebote wie die offene Bücherei, Bewegung im benachbarten Bürgerhaus und „Bauen und Basteln“ ergeben ein Grundgerüst, dazu kommen weitere einmal wöchentlich stattfindende Angebote. Dabei ist es uns wichtig, dass die vielfältigen Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler abgedeckt sind.

Es gibt Angebote für

  • Bewegung
  • Ruhe und Entspannung
  • Kreativität
  • Begegnung und Spiel

Als AGs bieten wir zurzeit an (2024/25):

  • in Kooperation Instrumentenangebote (Bläserklasse, Flöten, Trommeln)
  • Französisch und Spanisch
  • in Kooperation Basketball
  • Schülerzeitung AG „ESSZETT“

Neben der Förderung der individuellen Interessen der Schülerinnen und Schüler stärken wir sie mit den Angeboten besonders in den Basiskompetenzen:

Konzept 1

Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund haben im Mittagsband viele Gesprächsanlässe in der deutschen Sprache (siehe ganzheitliches Sprachförderkonzept).

Zudem findet der DaZ-, Förder- und Forderunterricht im Mittagsband statt.

4.3 Schulkultur, Lern- und Aufgabenkultur

Die Schulkultur der Schloss-Schule-Gräfenhausen spiegelt sich in ihrem Leitbild wider (siehe Anhang „Blick auf das Kind und Leitidee“).

Die Klassenlehrkräfte sind mir möglichst vielen Stunden in ihrer Klasse. Sie arbeiten mit jeweils einer städtischen Fachkraft in Jahrgangsteams. Gerne wird in den Jahrgängen fächerübergreifend gearbeitet.

In der Schloss-Schule-Gräfenhausen liegt ein besonderer Fokus auf dem selbständigen Lernen (siehe Anhang). Im Unterricht kann die Selbständigkeit durch Partner-, Gruppenoder Stationsarbeit gefördert werden. Kinder kontrollieren ihre Ergebnisse selbst oder auch mit Partnern. Durch das Kennenlernen vielfältiger Methoden, wie z.B. Mindmap, Cluster, Placemat, erhalten sie ein breites Repertoire an Lernformen. Diese werden regelmäßig mit den Kindern gemeinsam reflektiert.

Jedes Kind bringt andere Lernvoraussetzungen mit. Es muss täglich versucht werden, besondere Begabungen zu fördern und eventuelle Lernschwierigkeiten auszugleichen. Eine Möglichkeit der individuellen Förderung sind die Lernzeiten statt der herkömmlichen Hausaufgaben, bei denen alle Schülerinnen und Schüler im Sinne der Chancengleichheit dieselbe Unterstützung bekommen.

In den Lernzeiten werden bekannte Unterrichtsinhalte geübt und vertieft. Die Lernzeiten sind in der Stundentafel fest verankert (siehe 4.2). Im Fokus ist in der Lernzeit das selbständige Arbeiten (siehe Anhänge).

Gearbeitet wird in den Lernzeiten z.B. mit

  • Wochenplänen
  • Arbeitsaufträgen
  • digitalen Medien
  • Lernspielen
  • Lernkarteien

Wann immer es der Stundenplan ermöglicht, sind mindestens zwei Stunden Lernzeit in der Hand der Klassenlehrkraft.

Das Mittagsband bietet den Kindern vielfältige Möglichkeiten des Lernens. Sie erweitern ihre sozialen Kompetenzen, ihre Organisations- und Entscheidungsfähigkeit sowie ihr Verantwortungsbewusstsein.

Im Unterricht wie auch im Mittagsband wird in unterschiedlicher Form Verantwortung an die Kinder übergeben. Ihr Verantwortungsbewusstsein können sie sowohl in der Klasse als auch im Schulleben entwickeln und erproben.

  • In der Klasse:
    • gemeinsam erarbeitete Klassenregeln und klare Konsequenzen
    • Übernahme von Klassendiensten
    • Klassensprecher
    • Einnehmen verschiedener Rollen im Klassenrat
    • Verantwortungsbewusstsein als Thema in der Klasse/im Klassenrat
    • Helfer- bzw. Expertenkinder
    • anlassbezogene Gespräche im Schulalltag
    • Einbeziehung in die Planung von Klassenfesten
    • Einheiten zum sozialen Lernen im Projektunterricht, zum Beispiel „Das kleine Wir“
  • In der Schulgemeinschaft:
    • „Aufräum-Superhelden“: Klassenweise wöchentlicher Hof- und Garderobendienst
    • Pausenhütten-Dienst im Jahrgang 4 im Mittagsband
    • „Küchenelfen“ während des Mittagessens im Kinderrestaurant
    • Klassenpatenschaften, bei denen jedes Kind ein Patenkind betreut
    • Kinderparlament
    • Motto des Monats
    • Projektwochen mit entsprechenden Themen, zum Beispiel „Wir verschönern unsere Schule“, „Nachhaltigkeit“
    • Einhalten der während des gesamten Schultages einheitlichen Schulregeln, sowie verbindlicher Absprachen und Vereinbarungen

Bei Bedarf schreiben die Lehrkräfte der Grundschule, teilweise in Zusammenarbeit mit den Förderschullehrkräften einen Förderplan. Festgeschrieben wird hier eine konkrete Beschreibung des Ist-Zustandes im zu fördernden Bereich. Es werden realistische und überprüfbare Ziele vereinbart und festgelegt, mit welchen Methoden und Maßnahmen diese erreicht werden sollen. Der Förderplan wird mit den Eltern und gegebenenfalls mit dem Kind besprochen und unterschrieben. Neben der Förderung in der Schule zeigt er auch Wege, wie das Kind zu Hause gefördert werden kann und verpflichtet Eltern, dies auch zu tun.

Nach jeweils einem halben Jahr wird der Förderplan evaluiert und fortgeschrieben. Förderschullehrkräfte arbeiten in Doppelbesetzung gezielt mit Kindern mit besonderen Bedarfen.

In der Schloss-Schule-Gräfenhausen findet in verschiedenen Bereichen soziales Lernen statt. In den Unterrichtszeiten erhalten die Kinder durch verschiedene Sozialformen (Partner- und Gruppenarbeit) und Methoden (z.B. Kugellager, Schreibgespräch) die Möglichkeit, voneinander und miteinander zu lernen. Dabei können beispielsweise leistungsstarke Kinder leistungsschwächeren Kindern helfen. In bestimmten Fächern werden soziale Themen (z.B. Freundschaft, Empathie, Toleranz) aktiv behandelt und thematisiert, z.B. im Sach-, Ethik-, Religionsunterricht. Im Sportunterricht und in Bewegungsstunden wird das soziale Miteinander eingeübt und gestärkt.

Des Weiteren findet soziales Lernen im Klassenrat, im Kinderparlament, in der Kindersprechstunde, beim Patenmodell, bei Klassenfahrten und Ausflügen, Schultanz, in Projekt-Stunden, in der Projektwoche und bei den „Respect-Days“ statt.

In und nach den Pausen erhalten die Kinder die Möglichkeit, ihre Konflikte (eigenständig) zu klären.

Alle Professionen sind von 8 Uhr bis 14.30 Uhr anwesend und übernehmen in dieser Zeit Verantwortung für den Ganztag. Dazu gehören Lehrkräfte (Grundschule und Förderschule), pädagogisches Personal der Stadt und Ubus-Kräfte. Voraussetzung für das Team der Schloss- Schule-Gräfenhausen ist ein wertschätzender Umgang miteinander und ein Arbeiten auf „Augenhöhe“. Diese multiprofessionellen Teams treffen sich 14tägig zur Kooperation und zum gemeinsamen Austausch zu festen Zeiten. Einmal im Monat arbeiten sie zusammen an Schulentwicklungsthemen in der Themenzeit. Durch den multiprofessionellen Blick können die Kinder mit unterschiedlichen Perspektiven betrachtet und so bestmöglich unterstützt werden. Auch außerschulische Beratungsstellen werden zur Unterstützung einbezogen.

Im Abstand von sechs Wochen trifft sich ein Beratungsteam zur kollegialen Fallberatung. Das Beratungsteam ist so zusammengesetzt, dass alle Professionen vertreten sind. Unterstützt wird dieses Team von der Schulpsychologin. Die Beratung findet nach einem festgelegten Ablauf bzgl. der nächsten drei Handlungsschritte statt.

Durch die enge Verzahnung der Professionen ist ein gemeinsamer und multiprofessioneller Blick auf das Kind möglich. Dies steht für die Schloss-Schule-Gräfenhausen im Mittelpunkt.

Das „WIR“ ist uns auch im Bewusstsein der Schülerinnen und Schüler wichtig. So thematisieren wir das Thema im Projektunterricht und veranstalten Gemeinschaft fördernde Aktionen wie gemeinsames Ferien- und Adventssingen, Schultänze, diverse Schulfeiern und - feste, Sportfest usw.

Alle Kinder, unabhängig von ihren unterschiedlichen Fähigkeiten und Bedürfnisseen, finden in der Schloss Schule ihren Platz und werden in ihrer Entwicklung unterstützt. Schulbegleiter sind dabei ein fester Bestandteil des pädagogischen Alltags und tragen maßgeblich dazu bei, dass jedes Kind die nötige Unterstützung erhält.

Weiterhin wird besonderes Lernmaterial, Förderpläne, individuelle Wochenpläne zur individuellen Förderung genutzt.

Darüber hinaus bietet die Schloss Schule Nebenräume und spezielle Materialien, die den Kindern eine ruhige Atmosphäre im Schulalltag ermöglicht.

4.4 Kooperationen

Die Schloss-Schule-Gräfenhausen hat eine enge Kooperation mit der Stadt Weiterstadt. Vier pädagogisch ausgebildete Kräfte unterstützen die Lehrkräfte im Rahmen von Förderrichtlinien durch Doppelbesetzung in den Jahrgängen. Die Kooperation mit der Stadt Weiterstadt schließt auch eine Kooperation mit dem Förderverein der Schloss-Schule- Gräfenhausen ein, über den kleinere Verträge für Honorarkräfte finanziert werden. Da wir in Jahrgangsteams arbeiten, ist, wenn möglich, eine pädagogische Fachkraft einem festen Jahrgang zugeordnet und somit auch Bezugsperson für die Kinder. Im Sinne der Verzahnung treffen die Kinder auch in der städtischen Frühbetreuung und in der anschließenden Schulkindbetreuung auf die gleichen Personen, so dass hier für die Kinder kein Bruch entsteht.

Um einen Zeitraum zu schaffen, in dem alle Professionen sich austauschen und kooperieren können, übernehmen mittwochs Honorarkräfte das Mittagsband. Hier finden 14tägig Jahrgangstreffen, alle vier Wochen Themenzeiten zur Arbeit an der Schulentwicklung und alle vier Wochen Dienstbesprechungen statt. Die pädagogischen Fachkräfte arbeiten sowohl in den Jahrgangsteams als auch in Themengruppen zur Schulentwicklung mit und nehmen an allen Dienstbesprechungen teil. An den pädagogischen Tagen der Schule wirken die Fachkräfte ebenso mit.

Die Schloss-Schule-Gräfenhausen ist auch Kooperationspartner des ortsansässigen Musikvereins und der Sportgemeinde Weiterstadt. Der Musikverein bringt sich mit verschiedenen Angeboten und AGs mit in unser Angebot für das Mittagsband ein. Die Sportgemeinde bietet Aktionstage und eine Basketball AG an.

Wir helfen uns auch gegenseitig mit Räumen aus. Der Musikverein kann Räume der Schule nutzen, die Schule nutzt das Bürgerhaus und die Rollsporthalle der Stadt.

Für Koordinationen und Bearbeitung von übergreifenden Themen bezüglich der Kinder und Jugendlichen in Gräfenhausen trifft sich einmal im Quartal das Stadtteilforum. Daran nehmen Schulleitung, Standortkoordinatorin und Schulelternbeirat der Schloss-Schule- Gräfenhausen, Sportvereine, Kirche, Kitas und Jugendtreff teil.

4.5 Partizipation von Schülerinnen und Schülern und Eltern

Als „Küchenelfen“ und „Hofelfen“ bringen sich die Kinder der Schloss-Schule-Gräfenhausen in das Mittagsband mit ein und helfen im Kinderrestaurant oder kümmern sich um das Ausleihen von Spielgeräten und Fahrzeugen aus der Pausenhütte. Auf diese Weise übernehmen die Schülerinnen und Schüler Verantwortung für die Schulgemeinde.

Im Kinderparlament treffen sich die Klassensprecherinnen und Klassensprecher circa alle sechs Wochen, besprechen Probleme und entwickeln Lösungsvorschläge. Zum Beispiel gehören dazu:

  • das Aufhängen von Fotos, wie die Toiletten verlassen werden sollen
  • Verfassen von Durchsagen oder Plakate mit der Aufforderung, keinen Müll auf den Schulhof zu werfen
  • Initiierung eines Fußballfeldes
  • Initiierung eines Pausenradios

Hier verankern Schülerinnen und Schüler auch Wünsche für Angebote. Besprochenes wird vom Kinderparlament wieder in den Klassenrat getragen und umgekehrt. Der Klassenrat findet einmal die Woche in jeder Klasse statt. Das Kinderparlament wird von den Ubus- Kräften geleitet. Diese informieren das Kollegium in den Dienstbesprechungen über das dort Besprochene. Zweimal im Jahr geht ein Schulleitungsmitglied mit in eine Sitzung des Kinderparlamentes.

Besonders in den höheren Jahrgängen gibt es immer wieder Ideen und Initiativen von Kindern, die im Mittagsband ihren Raum finden und dort umgesetzt werden können.

Beispiele hierfür sind ein Harry Potter Club, der einmal die Woche im Multiraum von Kindern für Kinder angeboten wurde und ein Musical, das Kinder aus Eigeninitiative im Mittagsband eingeübt und anderen vorgeführt haben.

In den jeweiligen Klassen gibt es noch weitere Möglichkeiten der Partizipation. Diese finden sich in den Konzepten „Bild vom Kind“, „Lernzeiten“ und „Konzept für selbstständiges Lernen“ wieder.

Hierdurch wird den Schülerinnen und Schülern das Erleben von Selbstwirksamkeit ermöglicht.

Drei- bis viermal im Jahr findet die Elternbeiratssitzung statt. Für die jeweilige Tagesordnung sprechen sich Elternbeiratsvorsitzende und Schulleiterin ab. Themen kommen sowohl aus der Elternschaft als auch aus der Schule. Die Schulkonferenz findet zwei- bis dreimal im Jahr statt.

Die Elternperspektive wird in den Gremien immer wieder eingeholt. Außerdem bringen sich die Eltern in Elterngruppen ein, mit Beteiligung von einer Lehrkraft oder Schulleitung, wie z.B. zur Planung von Schulfesten oder Anschaffungen aus dem Budget des Fördervereins. Gerne werden auch Eltern für bestimmte Themengruppen der Schulentwicklung, die sich alle vier Wochen treffen, angefragt. Zusätzlich nehmen Elternvertreter an den Gesamtkonferenzen teil.

Die Schulelternbeiratsvorsitzende und die Schulleitung treffen sich einmal pro Quartal und bei Bedarf, wenn besondere Themen oder Entwicklungen besprochen werden müssen.

4.6 Schulzeit und Rhythmisierung

Der Schultag ist so rhythmisiert, dass sich Arbeits- und Entspannungsphasen abwechseln. In den Unterrichtsblöcken sind die Klassenlehrkräfte mit möglichst vielen Stunden eingesetzt. Dies erleichtert ein fächerübergreifendes Arbeiten. Alle Professionen, wie Grundschul- und Förderschullehrkräfte, pädagogische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt und Ubus– Kräfte werden von 8.00 Uhr bis 14.30 Uhr eingesetzt. So entsteht eine enge Verzahnung, wodurch sich jede Profession für den ganzen Tag verantwortlich fühlt.

Konzept 2

4.7 Raum und Ausstattungskonzept:

Die 12 Klassenräume und 7 Nutzräume sind auf Verwaltungsbau, Neubau und Pavillon aufgeteilt. Neben den Klassenräumen stehen uns als Räume noch der große Saal im Bürgerhaus als Bewegungsraum, der PC-Raum, der Werkraum, die Bücherei, der Treffpunkt, der Multifunktionsraum und das Kinderrestaurant zur Verfügung. Die Schule verfügt zudem über vier Differenzierungsräume und einen Raum für die Lernwerkstatt. Diese sind mit leichtem Mobiliar bestückt.

Das Bürgerhaus, die Bücherei und der Treffpunkt sind im Mittagsband immer geöffnet. Der Treffpunkt ist ausgestattet mit Spielen und Baumaterial. Der Multifunktionsraum bietet Material für Brett- und Rollenspiele. Er ist mit einem Smartboard, leichtem Mobiliar und rollbaren Möbeln so eingerichtet, dass dort sowohl Unterricht als auch Angebote im Mittagsband stattfinden können. Der Werkraum ist ausgestattet mit Werk- und Bastelmaterial und Forscherkisten. In der Bücherei stehen, neben einer Auswahl an altersentsprechenden Büchern, drei PCs, die die Kinder für Antolin nutzen können.

Auf dem Außengelände befindet sich ein aufgezeichnetes Fußballfeld, ein aufgezeichnetes Schachfeld und zwei weitere aufgezeichnete Spielfelder. Außerdem gibt es ein Klettergerüst, einen Kletterturm, eine Doppel-Reckstange, einen großen Sandkastenbereich und eine überdachte Tischgruppe (Tisch mit zwei Bänken). Zudem gibt es ein „Grünes Klassenzimmer“.

Draußen können sich die Kinder Spielgeräte wie zum Beispiel Stelzen, eine Fußballkiste, Sandspielzeug, Razer, Doppeltaxis, Roller, Pedalos, Seile, Frisbees, Becherstelzen, Pferdekutsche, Diavolo und große Schachfiguren für unser Schulhofschachfeld aus der Pausenhütte ausleihen. Jedes Kind hat hierfür einen Leihausweis. Die Ausleihe betreuen Schülerinnen und Schüler aus dem Jahrgang 4.

Lehrkräfte oder Angestellte, die ein Angebot im Klassenraum betreuen, bringen das notwendige Material mit.

Die am Unterricht anschließende kostenpflichtige Schulkindbetreuung von 14.30 Uhr bis 17.00 Uhr hat ihren Treffpunkt zur Anmeldung im Multifunktionsraum. Sie nutzt ebenfalls die Nutzräume der Schloss-Schule-Gräfenhausen.

Für Lehrkräfte, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stehen zwei Teamräume zur Verfügung. Im Teamraum II sind die Materialien für den Unterricht untergebracht. Insgesamt stehen in beiden Teamräumen 9 Laptop-Arbeitsplätze zur Verfügung.

4.8 Mittagskonzept

Im Mittagsband essen alle Kinder in unserem Kinderrestaurant. Die Eltern haben die Möglichkeit, für 3,50 € bis 4,40 € Euro warmes Essen für ihr Kind bei dem Caterer CASEDA zu bestellen. Aber auch Kinder, die ihr Essen von zu Hause mitbringen, essen im Kinderrestaurant. Wie bei den Angeboten können die Kinder auch beim Essen täglich neu entscheiden, wann und mit wem es essen gehen möchte. Wer Essen war, hängt seine Klammer um, damit die Kräfte im Kinderrestaurant wissen, wer da war und wer noch nicht.

Das warme Essen wird von zwei Küchenkräften ausgeteilt. Vom Personal der Stadt sind zwei konstante Personen immer im Kinderrestaurant und unterstützen und beaufsichtigen die Kinder beim Essen. Bis zu den Herbstferien kommt noch eine weitere Person hinzu um die neuen Erstklässler beim Essen zu begleiten. Diese essen bis zu den Herbstferien als erstes. Anschließend werden die Essenszeiten wieder für alle geöffnet. Die Paten aus den dritten Klassen zeigen den neuen Erstklässlern, wie alles funktioniert.

Wer mit seinen Freunden essen gehen möchte, hat auch die Möglichkeit sich einen Tisch zu einer bestimmten Uhrzeit zu reservieren. Dieses Angebot wird von den Kindern gut angenommen.

5 Evaluation

Die Schloss-Schule-Gräfenhausen setzt sich zu Beginn des Schuljahres Ziele und evaluiert diese am Schuljahresende. Alle vier Jahre findet mit dem Befragungstool zum Ganztag eine große Evaluation zu unterschiedlichen Themenschwerpunkten statt.

Die Ergebnisse der großen Evaluation werden je nach Personengruppe in Dienstbesprechungen, Elternabenden oder im Kinderparlament veröffentlicht und können in der Schule eingesehen werden.

Die Steuergruppe Ganztag steuert die aus den Evaluationen entstehenden Themen und Arbeitsprozesse.